Erfahrungsbericht von Jens Breer, Teilnehmer der EurILCA Master Series
Vom 8. – 11. Juni fand die diesjährige EurILCA Master Series am idyllisch gelegenen Sorpesee im
Sauerland statt. Die EurILCA Master Serie ist eine jeweils 4-tägige Regattaserie, die auf hohem Niveau an 14 europäischen Standorten ausgetragen wird und sich neben dem Segeln besonders durch ein
abwechslungsreiches und geselliges Rahmenprogramm auszeichnet. Neben mir hatten sich 65
Seglerinnen und Segler aus fünf Nationen zu dieser Regatta gemeldet.
Der Sorpesee ist ein Stausee im Sauerland und dient der Trinkwasserversorgung und der Regulierung
des Wasserstands der unterhalb liegenden Flüsse. Bedingt durch seine längliche Form ist er ideal für
das Regattasegeln, wenn der Wind günstig steht.
Tag 1: Nach dem Check-In und der Vergabe der Bootsnummern hatte wir die Gelegenheit, das Revier
und die übrigen Teilnehmer ohne Wettbewerbsdruck beim sogenannten „Practice Race“
kennenzulernen. Wobei ich zugeben musste, dass einige Stunden mehr Vorbereitungszeit sicherlich
sehr gut getan hätten, dafür stand aber im Anschluss ein internationale Erfahrungsaustausch mit den
anderen Teilnehmern bei kühlen Getränken und einem gemeinschaftlichen Abendessen auf dem
Plan.
Tag 2: Der zweite Tag zeigte sich bei warmen Wetter und Winden der Stärke 3-4 sehr segelfreundlich.
Leider aber drehte dann der Wind in Richtung ONO, sodass er zeitweise über die umliegenden Berge
auf den Sorpesee hereinkamen und der Start verschoben werden musste. Nach insgesamt 3 Läufen
bei gutem Wind konnte der Tag für alle Teilnehmer erfolgreich beendet werden und nach einigen
Stunden auf dem Wasser waren wir dann alle froh den Abend gemeinsam bei Essen am Foodtruck
ausklingen lassen zu können.
Tag 3: Am Samstag kam der Wind zunächst wieder aus nicht segelbaren Richtungen. Dennoch
entschied die Wettfahrtleitung in das Regattagebiet auszulaufen und den Start zu wagen. Nachdem
die beiden ersten Versuche aufgrund von Frühstarts abgebrochen werden mussten, wurde die
schwarze Flagge auf dem Startschiff gesetzt. Somit galt nun die Disqualifikation für den Lauf als Strafe
für einen Frühstart. Der nächste Startversuch glückte, jedoch konnten wir den Lauf aufgrund stark
abflauender Winde nicht zu Ende segeln. Auch der nächste Durchgang konnte nicht zu Ende gesegelt
werden, worauf das Regattagebiet näher an die Staumauer verlegt werden musste. Leider flaute der
Wind dann soweit ab, dass kein weiterer Startversuch unternommen wurde und der Tag ohne einen
wertbaren Lauf beendet werden musste.
Tag 4: Am Sonntag musste das Regattagebiet bei weiter nach Ost gedrehten Winden auf einen
südlicheren Teil der Talsperre verlegt werden. Nachdem der erste Start ohne Frühstart glückte, ließ
der Wind im weiteren Verlauf deutlich nach, sodass auch dieser Lauf abgebrochen werden musste.
Um die Regatta als Meisterschaft werten zu können war jedoch mindestens ein vierter Lauf
notwendig. Nach einer Startverschiebung mit Wartezeit auf dem Wasser wurde dann doch noch ein
Startversuch unternommen. Der Wind hielt glücklicherweise weitestgehend durch, sodass der letzte
Lauf regulär beendet werden und in die Wertung einfließen konnte.
Dann hieß es abbauen, einpacken und Boote verladen. Bevor es im Anschluss zur Siegerehrung ging
gab es noch eine Verlosung bei der die Teilnehmer tolle Preis gewinnen konnten.
Nach einem langen Segelwochenende mit viel Sonne konnte ich schließlich als 15. der
Gesamtwertung und zweiter meiner Altersklasse die Heimreise antreten. Insgesamt war es für mich
eine schöne Erfahrung bei diesem Event dabei gewesen zu sein. Das Niveau lag noch einmal deutlich
über meinen bisherigen Ranglistenregatten. Zugleich wurde mir bewusst, dass ich diese Bootsklasse
auch noch viele Jahre oder sogar Jahrzehnte treu bleiben kann, ohne auf ein aktives Regattaleben
verzichten zu müssen, dabei würde ich auch gern einmal an einem anderen Event der Serie im
Ausland teilnehmen.