Verbotsschilder gibt es genug am See. Sogar eine Seeordnung existiert. Doch braucht man sich nicht daran zu halten?

Nach ein paar Schritten um den See klingeln Fahrradfahrer hinter mir. Moment, ist das hier nicht eigentlich verboten? Ja, das sagen sie sogar selber: eigentlich. Kurz danach ein frei laufender Hund. Er rennt Enten hinterher, in das Schilf vor Seeblick. Wurde das Schilf nicht als Schutz und Ruheraum für Wildtiere angelegt? Er wir nicht der einzige freilaufende und im Wasser badende Hund auf diesem Rundgang bleiben.

Dann entdecke ich eine Stelle mit Grillkohle, am Weg, direkt am Wald. Konnte hier jemand Feuer machen ohne das es jemand bemerkt hat?

Gestern war ich mit dem Segelboot unterwegs. Da sah ich ein Motorboot. Aber nicht von der Feuerwehr, DLRG oder uns. Nein, ein Privatboot, anscheinend nur zum Vergnügen da. Eine Ansprache auf deutsch, niederländisch und englisch verstanden die Fahrer angeblich nicht und setzen ihre Fahrt unbeeindruckt fort.

Von weitem sah ich dann den Tretbootschwan stark schwanken. Lautes Gejohle schallte über den See. Er fuhr Richtung R-Cafe. An der Steinböschung legte die Gruppe von jungen Männern an, nicht gut für den Schwan. Sie besorgten sich dort Bier in Flaschen und setzen die Fahrt fort. Auf meine Hinweise zu verbotenem Anlegen am Ufer erntete ich nur Beschimpfungen.

Vandalismus an den Tretbooten gehört mittlerweile zum Alltag und das Personal am Steg wird bedroht.

Schilder und die Seeordnung sind wirkungslos, wenn sie nicht durchgesetzt werden. Dabei sieht die Ordnung Strafen bis zu 500€ vor. Doch es hat sich mittlerweile rumgesprochen: Hier kannst Du alles machen, da passiert nichts.
Schade für die Mehrheit der Besucher, für den See und die Natur.